Ticker und EA-Nummer

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Ticker: ticker.coloradio.org

UPDATE 16.06.2012: Wir haben die Aktionskarte auf den aktuellen Stand gebracht!


Aktionskarte

UPDATE 16.06.2012: Wir haben die Aktionskarte aktualisiert!

Die Stadtverwaltung hält an ihrer intransparenten Informationspolitik fest und schweigt zur Route der Nazis. Damit gefährdet sie sowohl die Anwohner_innen als auch alle, die couragiert gegen die Nazis protestieren wollen. Daher sieht sich das Bündnis „Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni“ gezwungen, Vermutungen zu veröffentlichen.

In den vergangenen Jahren zogen immer wieder Nazis am Rande ihres Aufmarsches durch die Straßen, bedrohten und verletzten teilweise Menschen. „Aufgrund der aktiven Untätigkeit von Stadt und Ordnungsbehörden liegt es heute an uns, die Öffentlichkeit über die voraussichtliche Naziroute zu informieren. Wir möchten darüber aufklären, welcher Teil Dresdens somit am Sonntag ein unsicherer Ort für Menschen sein wird, die nicht in das Weltbild der Neonazis passen“; so Manuel Bergmann, Sprecher des Bündnisses.

Nach Informationen des Bündnisses wird die Stadt den Postplatz um 10 Uhr verlassen und den Neonazis damit wie letztes Jahr ein sicheres Podium bieten. Es sind keinerlei Anstrengungen erkennbar, den Neonaziaufmarsch zu unterbinden. Nicht einmal ein kritisches Wort aus der Stadtspitze ist öffentlich zu vernehmen. Statt sich gegen den Naziaufmarsch zu wehren, erhalten die Faschisten am Sonntag von Seiten der Stadt einen Freifahrtschein.

Für alle, die aktiv gegen die Nazis protestieren wollen, wird es an dem Tag selber unterschiedliche Kundgebungen, Anlaufpunkte und eine Demo geben.
Die DGB-Jugend und das Netzwerk für Demokratie und Courage (NDC) haben von 10-18 Uhr eine Kundgebung schräg gegenüber dem World Trade Center angemeldet (Ammonstraße gegenüber dem Pflegeheim). Am Postplatz selbst haben die LINKE sowie die Junge Gemeinde (JG) Kundegebungen organisiert.
Die Demo des Studentenrates der TU Dresden für Vielfalt und gegen Rassismus und Nationalismus startet um 10 Uhr am Bahnhof Neustadt und führt am Bahnhof Mitte vorbei zum Sternplatz.
An den Kundgebungsplätzen werden Aktivist_innen sein, die euch über den aktuellen Stand aufklären. Alle Kundgebungen werden mit Musik, Reden und neuesten Informationen versorgt.

 
Aktionskarte als pdf zum Download
 

Schaut unbedingt in den nächsten Tagen noch auf unserem Blog oder bei Facebook vorbei um über Änderungen auf dem Laufenden zu sein.


neue Infos

Damit euch die Planung für das Wochenende leichter fällt, gibt es hier
die aktuellen Informationen:
Es gibt mehrere angemeldete Protestkundgebungen auf der Altstadtseite
und eine Demonstration.
Die Demonstration startet um 10 Uhr am Schweriner Platz/Neustädter
Bahnhof Richtung Altstadt. Die Kundgebungen können ebenfalls ab um 10
Uhr besucht werden.
Was passiert, wenn die Nazis ihre Veranstaltung duchziehen wollen, liegt
an uns allen. Wir wollen gemeinsam und spektrenübergreifend zivilen
Ungehorsam gegen braunes Gedankengut leisten. Von uns wird dabei keine
Eskalation ausgehen.

Da die Stadtverwaltung anscheinend nicht vorhat, transparent mit der
Nazi-Route umzugehen, wird es die Aktionskarten erst morgen zum
Herunterladen geben. Schaut‘ einfach ab und zu auf dem Blog oder bei
Facebook vorbei. Sobald wir etwas wissen, werden wir unsere
Informationen an euch weitergeben. Am 17. Juni selbst werden es die
Aktionskarten auch auf der Demo und bei den Kundgebungen verteilt.

Wir sehen uns am Sonntag! Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni
2012.


Pressemitteilung

Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni in Dresden
Breites antifaschistisches und zivilgesellschaftliches Bündnis ruft zu Protesten auf

In den vergangenen Jahren bot die Stadt Dresden mit einer offiziellen Kranzniederlegung an der Panzerkette am Postplatz einen weiteren Anknüpfungspunkt für Nazis und ihre Ideologie. Das Mahnmal Panzerkette steht für den Arbeiteraufstand in der DDR im Jahr 1953. Wie schon in den vergangenen Jahren wollen die NPD und ihre angeschlossenen Organisationen die Erinnerungskultur der Stadtoberen nutzen, um sich an dieser Veranstaltung zu beteiligen und eine falsche Deutung der Geschichte zu verbreiten. Dabei wird aus dem historischen Aufstand der Arbeiter_Innen für bessere Arbeitsbedingungen und Versorgung ein nationaler Aufstand zur Erreichung eines vereinten Nationalstaates gezaubert, ganz ohne historische Basis und jenseits belegbarer Fakten. Im Nachgang geht es als Demonstration durch die Dresdner Altstadt.

Das Bündnis „Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni“ stellt sich diesem Geschichtsrevisionismus entgegen und ruft zu Protestaktionen gegen die Naziveranstaltungen auf. Parteien, Gewerkschaften, Gruppen und Initiativen aus dem antifaschistischen und zivilgesellschaftlichen Spektrum wollen zusammen mit möglichst vielen Menschen ab 10 Uhr am Postplatz in Dresden lautstark ihren Protest artikulieren und den Nazis auch im Juni in Dresden keine Bühne bieten.

Dazu erklärt Manuel Bergmann, Sprecher des Bündnisses: „Was alljährlich im Februar in Dresden gilt, muss auch im Juni gelten: Den Nazis keinen Meter! Wir rufen alle Menschen auf, sich gemeinsam, mit uns, den Nazis auch am 17. Juni in den Weg zu stellen.“

Eine klare Distanzierung der Stadtverwaltung zur NPD Aktion sucht man vergeblich. In den vergangenen Jahren konnten auf der offiziellen Stadtveranstaltung immer wieder Nazis, geschützt durch einen „Nationalen Ordnerdienst“, an der Veranstaltung teilnehmen. Die Szenerie gleicht dem jährlichen Akt im Februar auf dem Heidefriedhof. Proteste dagegen sind unerwünscht. Die Polizeiführung sieht das ähnlich und drohte den Anmelder_Innen von Gegenprotesten im Vorfeld: „Die NPD wird laufen“ so Einsatzleiter Kretzschmar von der Dresdner Polizei. Eine weitere Posse sächsischer Verhältnisse.

Bergmann dazu: „Wir fordern die Stadtverwaltung endlich zum Handeln gegen die Nazis auf. Auf dem Heidefriedhof wurde das Protokoll für den Februar geändert, vielleicht lernt die Stadt daraus und verweigert den Nazis endlich die Plattform für ihren Geschichtsrevisionismus. Ich denke allerdings, es ist an uns allen die Nazis zu stoppen.“

Das Bündnis „Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni“ hat eine Webseite unter http://dresden1706.noblogs.org geschaltet.


Veranstaltungsinfo

Info-VA am Dienstag 12.06. (18.10 Uhr) im Hörsaalzentrum der TU Dresden, Raum 201

Kundgebungsmittel gestalten am Samstag 16.06. 11-16 Uhr in der Louisenstraße 44

Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen und anderem gibt es auch auf facebook.


Spendenkonto eingerichtet

Spenden an das unten angegebene Konto sind gern gesehen.

Inhaber: VVN-BdA Region Dresden
Kto-Nr.: 7431721010
BLZ: 850 950 04
Kennwort/Verwendungszweck : Juni17


Material und Facebook

DD17Juni2013

Flyer und Plakat sind unter Material online. Zum Abholen gibt es beides in der Wir-AG (Martin-Luther-Straße 21).

Auf facebook gibt es uns auch.


Aufruf 2012

Der 17. Juni 1953

Am 16. Juni 1953 kam es in der jungen DDR zu einem Aufstand gegen unzumutbare Arbeits- und Lebensbedingungen. Vorangegangen waren Streiks, die sich innerhalb kürzester Zeit großflächig auf das Gebiet der DDR ausweiteten. Verbunden mit politischen und wirtschaftlichen Forderungen gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen, die Ignoranz der SED gegenüber den Bedürfnissen der Menschen nach freien Wahlen und Mitbestimmung und einer übermäßigen Förderung der Schwerindustrie entstand dieser erste antistalinistische Aufstand.

Der Aufstand wurde mit Hilfe sowjetischer Truppen am 17. Juni 1953 blutig niedergeschlagen. Zwar wurden die Normenerhöhungen rückgängig gemacht, der Aufstand jedoch als „das Werk von Provokateuren und faschistischen Agenten ausländischer Mächte und ihrer Helfershelfer aus deutschen kapitalistischen Monopolen…“ gebrandmarkt. Diese Deutung zog sich als Sprechart weiter durch die Geschichtsschreibung der DDR.

Die Nazis

Die NPD und die freien Kräfte wollen am 17. Juni diesen Jahres wie in den vergangenen Jahren an den Arbeiter_innenaufstand in der DDR anknüpfen. Dabei geht es ihnen um den angeblichen Ruf des deutschen Arbeiters nach „Freiheit und Selbstbestimmung…“. Sie geben sich „volksnah“ und protestieren gegen eine Vereinnahmung einer vermeintlich „Deutschen“ Souveränität durch die europäische Finanzpolitik. Sie wollen den Euro-Finanzraum verlassen und die Krise des Kapitalismus durch einen abgeschotteten Binnenmarkt mit einer „starken“ D-Mark überwinden. Dahinter steckt das Konzept der deutschen Volksgemeinschaft, in der jede_r seinen „natürlichen“ Platz findet und der Abweichung sowie Individualität bestraft wird. Gegen das vermeintliche „jüdische Großkapital“ sowie „internationale Organisationen“ wird gehetzt. Ebenso gegen „Schmarotzer“, die sich nicht einer perfiden nationalsozialistischen Arbeitsnorm unterordnen wollen oder können.

Die Dauerkrise des Kapitalismus ist jedoch nicht durch nationale Abgrenzung oder Ausgrenzung von Menschen unterschiedlichster Lebensweisen überwindbar. Der Bezug der Nazis auf die Selbstbestimmung der Arbeiter_innen, bildet nur das anknüpfende Argument für ihre rückschrittliche Ideologie.

Die Stadt Dresden

Im Jahr 2008 wurde am Postplatz von der Dresdner Künstlerin Heidemarie Dreßel ein Mahnmal für den Aufstand von 1953 errichtet. Eine Panzerkette eines russischen T-34 Panzers mahnt an die Geschehnisse in Dresden, wo auch nach der Aufstandsniederschlagung am 17. Juni noch Massenversammlungen stattfanden.
Seit 2008 finden öffentliche Gedenkfeiern mit dem Bezug zum Jahr 1953 an diesem Ort statt. Seit dieser Zeit nehmen immer mehr Nazis daran teil und führen im Anschluss einen Aufmarsch durch. Eine Distanzierung oder öffentliche Ablehnung seitens der Stadt erfolgte bisweilen nicht.

Dem 17. Juni 1953 darf nicht nur im Lichte des Antikommunismus gedacht werden. Vielmehr sollte man den Tag heute in einer Tradition sozialer Kämpfe für Gerechtigkeit, Mitbestimmung, faire Entlohnung und kürzere Arbeitszeiten sehen. Dabei sind in Zeiten von Kurzarbeit und kapitalistischer Dauerkrise diese Forderungen aktueller denn je.

Wir rufen die Stadt auf, die Nazis beim öffentlichen Gedenken nicht zu dulden. Die Gedenkpolitik der Stadt auch an diesem Datum darf nicht weiterhin zu einer Einladung für Naziaufmärsche werden.

Darüber hinaus laden wir alle ein, gemeinsam mit uns spektrenübergreifend gegen Naziaufmarsch und Geschichtsverdrehung auf die Straße zu gehen. Wir leisten zivilen Ungehorsam gegen braunes Gedankengut. Dabei wird von uns keine Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die das Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.

Gemeinsam gegen den Naziaufmarsch am 17. Juni 2012


Pressemitteilung 17.06.

Das Bündnis // 1706 // Kein Platz für Nazis! // bewertet die Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch in Dresden unter den gegebenen Umständen als positiv. Laut Bündnis beteiligten sich 450 engagierte Nazigegnerinnen am Protest. Rund 250 Nazis zogen begleitet von mehr als 450 Beamten durch die Dresdner Innenstadt. Die Demonstration aus der Dresdner Neustadt zum Kulturpalast war ein voller Erfolg.

Bündnissprecherin Christin Naumann kritisierte: „Dass Nazis in Dresden wieder marschieren konnten verdanken wir einem demokratischen Defizit der Stadtpitze.“ Die Stadt informierte die Öffentlichkeit gezielt falsch. In ihrer offiziellen Verlautbarung lagen angeblich keine Anmeldungen rechter Organisationen für den 17.06. vor.

Die Stadt hat aus den Ereignissen des Februars 2011 nichts gelernt und ihr Versprechen auf Protest in Hör- und Sichtweite gebrochen. Neben dem Unwillen der Stadt, aktiv ein Zeichen gegen Rechts zu setzen, schaffte es die Ordnungsbehörde Dresdens einen völlig überzogenen Polizeieinsatz herbeizuführen.

So betont Naumann: „Polizisten gingen roh und gewaltsam gegen Demonstranten vor und waren prinzipiell gewaltsuchend eingestellt. Dies zeigte sich besonders durch Pfefferspray und Knüppeleinsätze.“ Beobachtet wurden ebenfalls Körperverletzungen und Nötigungen im Amt sowie Beleidigungen. Laut Aussage eines 15jährigen Gegendemonstranten wurde ihm die Kehle von einem Beamten zugedrückt und auf die Frage nach dem Namen des Beamten Schläge angedroht.
„Der Einsatz von fast ausschließlich Aufstandsbekämpfungseinheiten zeichnet ein deutliches Bild, wie mit Protesten gegen Nazis zukünftig umgegangen werden soll“, so Naumann weiter. Entschlossenes, spektrenübergreifendes und demokratisches Handeln gegen Rechts bleibt in Sachsen unerwünscht und scheint prinzipiell auf staatliche Repression zu treffen.


Aktuelle Infos:

NPD und Netzwerk Mitte haben ihr Demonstration/Kundgebung von 18:30 Uhr bis 23 Uhr angemeldet.

Unsere Kundgebungen:

Ab 16:00 Uhr können folgende Kundgebungen besucht werden:

Postplatz / Freiberger Straße Diese Kundgebung wurde durch das Ordnungsamt zur Sophienstraße verlegt.
Sophienstraße / Kleine Brüdergasse

Ebenfalls ab 16:00 Uhr führt eine Demonstration vom Jorge Gommondai Platz zum Kulturpalast.

Zu allen Veranstaltungen laden wir herzlich ein, sich mit uns aktiv gegen die Nazis und ihre menschenverachtende Ideologie zu stellen.

Informationen stehen am 17.06. bereit über:
Ticker: wap.libertaeres-netzwerk.info und ab 18:00 Uhr bei Coloradio (98,4 & 99,3 MHz).

Der Ermittlungsausschuss steht ebenfalls am Tag zur Verfügung: 0351 – 899 60 456. Der EA ist kein Infotelefon, bitte meldet euch hier nur für den Fall, dass ihr eine Festnahme beobachten musstet!

Wir werden laut, bunt und geschlossen gegen die Nazis auftreten. Seit dabei!